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Jörg Maaß Kunsthandel | FINE ART | PHOTOGRAPHY | FAIRS & EXHIBITS

Hubert Berke | Abstraktion DE

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Hubert Berke ǀ Wege der Abstraktion

ONLINE 28.01. – 05.03.2021


Preise auf Anfrage
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Hubert Berke | Wege der Abstraktion

Hubert Berke gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter des lyrischen Informel in Deutschland.

1908 in Buer/Westfalen geboren, studierte Berke zunächst Sprachen, Philosophie und Kunstgeschichte und verfolgte zeitweilig den Plan Missionar in China zu werden, bevor er 1932 an die Kunstakademie Düsseldorf wechselte. Dort erhielt er wichtige Anregungen durch seinen Lehrer Paul Klee, welche die Grundlage seiner künstlerischen Entwicklung bildeten. Frei nach den Grundsätzen des Meisters, wonach die Zwiesprache mit der Natur für den Künstler „Conditio sine qua non“ bleiben sollte, stehen auch in Berkes bildnerischer Gestaltung Inhalte und Fragen der menschlichen Existenz, nie aber das rein Formale, im Vordergrund. Die Natur wurde ihm zu einer steten Inspirationsquelle, auf die er immer wieder zurückgriff und die den Ausgangspunkt seines künstlerischen Schöpfungsprozesses bildete.

Mit der Entlassung Klees durch die Nationalsozialisten im April 1933 verließ auch Berke die Akademie und kehrte in seinen Heimatort Gelsenkirchen/Buer nach Westfalen zurück.

Nach seiner Rückkehr aus englischer Kriegsgefangenschaft 1945, gehörte Hubert Berke neben Hann Trier, Joseph Fassbender und Georg Meistermann u.a. zu den Mitbegründern der Alfterer Donnerstags-Gesellschaft, einer Art interdisziplinärem Kulturtreffpunkt, der richtungsweisende Impulse für die Kunst der Abstraktion im Nachkriegsdeutschland gab.

1951 schloss sich Berke der neu gegründeten Künstlergruppe ZEN 49 an – ein weiterer, konsequenter Schritt auf seinem Weg zur Abstraktion. Hatte er doch seit seiner Schulzeit ein ausgeprägtes Interesse für fernöstliche Weisheitslehren, passte die Mitgliedschaft in ZEN 49 zu Berkes Arbeitsweise und Einstellung – Loslösung, Selbstbefreiung, stille Versenkung und Konzentration – der Malakt, der bildnerische Entstehungsprozess also, rückt in den Vordergrund.
Fortan findet man in seinen Werken eine Reduktion der Farbpalette analog zur östlichen Tuschmalerei, das steile Hochformat erinnert an chinesische Rollbilder.



Hubert Berke war ein Universalkünstler, der auf seinem Weg zur Abstraktion seine Wurzeln im Figürlichen nie vollständig ablegte. Die Grenzen zwischen Abstraktion, Figuration und Informel in seinem Werk sind fließend. Typisch für die Künstler im Nachkriegsdeutschland, schlägt auch Berke die Brücke von der klassischen Moderne zur Abstraktion nach dem Krieg und findet sich schließlich in der Bewegung des Informel, am Ende auch in nachinformellen Tendenzen, wieder. Zudem bringt Berke das Erbe europäischer Kunst in einen Dialog mit fernöstlichen Traditionen.

„Sein Weg zur Abstraktion führte über die Verselbständigung der Formwerte aus ihren gegenständlichen Bindungen; er gelangte zu einer vom expressiven Ausdruck der Bewegung und vom abstrakten Impressionismus der Farben bestimmte Richtung, mit der psychische Erfahrungen der Wirklichkeit identifiziert werden konnten. Aus dieser Neigung ergaben sich für Berke, der schon von Jugend auf von Ostasien fasziniert war, geistige Übereinstimmungen mit der Zen-Philosophie und Interesse an der Tuschmalerei und Kalligraphie des Ostens.“

(zit. n. Antje Birthälmer, Hubert Berke – der Künstler in seiner Zeit, in: Hubert Berke, Masken im Sumpf, hg. von Sabine Fehlmann und Werner Schäfke, Köln 1992, S. 32.)

Hubert Berke starb am 24. November 1979 in Köln-Rodenkirchen.